Hightech-Schleifverfahren.

Die Fertigungsverfahren beim Schleifen sind vielfältig und anspruchsvoll: Unsere Mitarbeiter meistern Rotations-symmetrische und flache Präzisionsteile mit den unterschiedlichsten Durchmessern, Profilen und Werkstücksgeometrien ebenso wie die Verarbeitung einer Vielzahl an Werkstoffen. 

Dabei werden Centerless-Schleifen, Universalschleifen, Flachschleifen und viele weitere Verfahren eingesetzt und kombiniert. So entstehen die minimalen Fertigungstoleranzen und die hohe Produktqualität, die anspruchsvolle und namhafte Kunden aus verschiedenen Branchen schätzen.

Zwischen Spitzen schleifen

In unseren Systemen verwenden wir stehende oder rotierende Spitzen. Mit unseren Entwicklungspartnern konzipieren wir für jeden individuellen Fall spezielle Technologien. Bei Bedarf wird das Werkstück auch über projektbezogene und ausgelegte querkrafttreibende Mitnehmer angetrieben. Bearbeitet werden kann sowohl im Geradeeinstich- als auch im Schrägeinstichverfahren.

Prozessgeregelte Korrekturen mit Anbindung an „In-Prozesssteuerungen" sind für uns Standard. Komplexe Konturen können mit festen oder angetriebenen Abrichtwerkzeugen reproduziert werden. Hydraulikteile, Ankerwellen oder Lagerzapfen sind typische Anwendungen für das Zwischen Spitzen schleifen.


Spitzenloses Durchlaufschleifen

Ein weniger aufwändiges Verfahren beim „spitzenlosen Schleifen" ist das Durchgangsschleifen. Dabei durchläuft eine lückenlose Abfolge von Werkstücken die Maschine, wobei jedes davon einen einzigen, einheitlich zu schleifenden Durchmesser aufweist. Die Axialkraft der in der Regel um 1,5° bis 3,5° geneigten Regelscheibe zieht den Werkzeugstrahl zwischen den Scheiben hindurch zum Ende der Schleifzelle.

In Verbindung mit einer automatisierten Be- und Entladung bewegen sich die Werkstücke unterbrechungsfrei in der Maschine. Produziert werden auf diese Weise etwa Kolben, Motorwellen oder Ankerachsen. 


Spitzenloses Einstechschleifen

Beim Einstechschleifen weisen sowohl die Schleifscheibe als auch die Regelscheibe das Negativprofil des Werkstücks auf. Dieses wird mit festen oder angefertigten Formrollen über CNC-Technologie auf die Scheibe projiziert. Auf diese Weise können am Werkstück alle zu schleifenden Durchmesser gleichzeitig bearbeitet werden. Ein Axialanschlag auf der ebenfalls profilierten Auflageschiene sichert dabei die richte Werkstückposition.

Einstechschleifen ist besonders in der Großserie wirtschaftlich, da sich hier auch mehrere Teile des gleichen Typs bearbeiten lassen. Das Be- und Entladen erfolgt über speziell konzipierte, integrierte Ladeportale. Relevant ist das spitzenlose Einstechschleifen vor allem für Hydraulikkolben, Motorwellen, Ventilnadeln und Getriebeteile. 


Außenrundschleifen

Beim Außenrundschleifen, auch „fliegend spannen" genannt, werden die Werkstücke mittels Präzisions-, Membranbackenfutter oder Spannzange aufgenommen. Je nach Anwendungsfall lassen sich auf das Werkstück bezogene Spannvorrichtungen konzipieren. Am Werkzeugspindelstock sichern unsere präzisionsgelagerten Führungen Rundheiten bis 0,5 µ.

Abhängig von der Aufgabenstellung ist es möglich, im Gradeinstich sowie im Schrägeinstich bei Schulterschliff zu fertigen. Korrekturen können während der Bearbeitung durch unsere eingesetzten „In-Prozesssteuerungen" erfolgen. So lassen sich komplexe Konturen mit festen oder angetriebenen Werkzeugen auf die Schleifscheibe abstimmen. Endprodukte sind Hydraulikteile oder Ventilnadeln für Common-Rail Einspritzsysteme. 


Flachschleifen

Auf unseren Flachschleifmaschinen können Teile parallel geschliffen werden. Die Bauteile werden in speziellen Spannsystemen oder auf herkömmlichen Magnetspannplatten aufgespannt. Im Rahmen der Bearbeitung besteht die Wahl zwischen dem Pendel- und dem Einstechverfahren. Das alles bedeutet Flachschleifen bei Hermle Schleiftechnik.


Prägepolieren

Das Prägepolieren, auch als Glattwalzen bezeichnet, ist ein Verfahren zur Feinstbearbeitung metallischer runder Oberflächen, das zu den umformenden Fertigungsverfahren zählt. Ein Wälzkörper, in der Regel eine Rolle, wird gegen die Oberfläche gepresst und wälzt dort ab. Hierdurch wird in den Rauheitsspitzen eine hohe Druckspannung erzeugt, die den Werkstoff zum Fließen bringt. Dabei kommt es zu einer Umformung der Randschicht im µm-Bereich. Bei ungehärteten duktilen Werkstoffen ist eine Verbesserung um 95% erzielbar. In der Regel sind Rz-Werte unter 0,3-1 µm erreichbar. Das Verfahren ist besonders interessant, weil es händische Polierarbeiten ersetzt.

Glattgewalzte Oberflächen zeichnen sich durch geringe Rauhtiefe, eine Zunahme der Härte und ihren hohen Materialtraganteil aus. Sie weisen eine Plateaubildung mit geringen Vertiefungen auf und eignen sich damit als Schmierstofftaschen. 


Gleitschleifen

Gleitschleifen mit Rundvibratoren deckt eine Vielzahl von Werkstücken und Bearbeitungszielen ab. Der Anwendungsbereich umspannt aggressives Entgraten und Kantenverrunden ebenso wie das Hochglanzpolieren hochempfindlicher Teile. Das heißt: vom etwas rauen Vorschliff bis zur Erzeugung galvanikreifer Oberflächen.

Gleitschleifen als Trowalisieren eignet sich speziell zum Entfernen von Graten oder zum Kantenverrunden bei kleinen bis mittelgroßen Werkstücken. Darüber hinaus erlaubt das Fliehkraftschleifen, das teils auch Trowalisieren bezeichnet wird, schonendes Glätten und Polieren von hochempfindlichen Werkstücken. Fliehkraftanlagen zeichnen sich durch extreme Bearbeitungsintensitäten aus. Im Vergleich zu herkömmlichem Gleitschleifen ist ihre Schleifleistung zehnmal höher. 


Bürsten

Mit unserem Bürstverfahren entgraten wir vornehmlich Steuerkanten von Steuerschiebern. Bei diesem Arbeitsgang werden – ähnlich zum spitzenlosen Durchgangsschleifen – die Teile durch verschiedene Bürsten geschoben. Die Oberflächen bleiben unbeschädigt und makellos. 


Richten

Beim Richten wird das Werkstück vollautomatisch vermessen und mit der Krümmung nach oben auf zwei Stützambossen abgelegt. Dann wird das Werkstück über die Streckgrenze hinaus durchgebogen, bis eine plastische Verformung erreicht ist. Der Richteffekt entsteht durch das Überschreiten der Fließgrenze in den Randbereichen.

Besondere Vorteile des Biegerichtens sind Schnelligkeit – sowie die erreichbare hohe Richtgenauigkeit ohne Beschädigungen der Oberfläche. Fokussiert werden rotationssymmetrische Wellenteile. 

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